Rose 2011© Kerstin Prüfer

Dienstag, 10. Juli 2012

Kleiner Hund auf großer Reise


Manchmal drängt das aktuelle Erleben jegliche Planung zurück….

Eigentlich wollte ich meine ersten Blog-Einträge „natürlich“ zu dem schreiben, was ich gerade so tue, z.B. an Kreativem und einen Austausch  darüber anregen… Dann passierte das Folgende, was mich noch nachhaltig beschäftigt – und ich bin nach der „schauerlichen Geschichte“ so froh und dankbar über deren positiven Ausgang – so dass ich mich für`s Niederschreiben des Erlebten entschieden habe und dieses „kleine Wunder“  mit Euch und Ihnen, als eine erste Vorstellung im Blog, teilen möchte….

DANKE den hilfreich- beteiligten Personen!

Kleiner Hund auf großer Reise


Alles begann mit einer Reise  von Thüringen nach Eckernförde…

Nach langer Fahrt in vollen und sehr warmen Zügen mit meinem Frauchen und - Frauchen wollte sparsam fahren und hatte ein 29€-Ticket erworben, was dann hieß, auf achtstündiger Fahrt ganze fünfmal umsteigen müssen, über Bahnsteige hasten, keine Zeit zum Schnüffeln oder gar Bein-heben zu haben – hatte ich,Banjo, ein mittelgroßer schwarzhaariger Shizu mit zwei weißen Vorderpfötchen, genug von all der Unruhe und ließ mich, nach kurzem Gassi-Gang endlich angekommen, im geborgten Zuhause, auf meiner Decke nieder. Von diesem Zeitpunkt an beachtete mich eigentlich kaum mehr eine Person – alles hetzte hin und her, das Baby der Tochter meines Frauchens wurde bewundert und war der „King“ den ganzen Tag über. Frauchen sollte in den kommenden Tagen „Ersatzmami „ sein, wenn Tochter  zu einer Weiterbildung unterwegs sein würde. Nicht, das ich meine vorübergehende Rolle nicht auch anzunehmen in der Lage wäre – aber das alles  zog sich hin….  Morgens, Baby war endlich gegen 9.30 Uhr im Kinderwagen verstaut , kam ich an die Leine und dann ging es, natürlich auch zu meiner Erleichterung,  los auf lange Spaziergänge. Zunächst liefen wir in Richtung Strand der schönen Eckernförder Bucht.


Ich liebe es, mich im weichen Sand zu rollen, zu graben, die vielen unterschiedlichen Gerüche zu schnuppern,den Duft meiner Artgenossen aufzunehmen und dabei etwas über ihre Lebenswelten zu erfahren …
Der erste Groll flammte auf, als ich feststellen musste, wie mein Traum vom weichen Sand zerrann, es keine Möglichkeit gab darin zu tollen, da der Kinderwagen sich am Strand leider nicht bewegen ließ.  Zugegeben,Frauchen hatte es versucht, auch damit, den Wagen hinter sich herzuziehen, aber es misslang.  So ging es nun immer nur die Promenade entlang, das ersehnte Ziel so nah vor Augen und Nase -und dann auch noch in die Stadt - und dauernd an der Leine und ausgiebiges Schnuppern war auch wieder nicht drin – Baby bekam ja bald wieder  Hunger und wir mussten den Rückweg antreten. Was für ein Hundeleben!  
Am nächsten Tag schien mir auch noch die Sonne so unbarmherzig auf mein schwarzes Fell –mehrfach war ich schon zum weiterlaufen angehalten worden, dann aber blieb ich unnachgiebig stehen, ich konnte und wollte nicht mehr und - bekam einen Platz im Kinderwagen. Das war super!


Zu Hause angekommen war Baby auch schon wieder dran, füttern, windeln, in den Schlaf wiegen…
Jeweils am Nachmittag kam der „große“ Enkel meines Frauchens aus der Schule nach Hause. Nun war er erstmal an der Reihe- Hausaufgabenhilfe durch Frauchen und zu erzählen hatte er auch immer ausgiebig. Ich hüpfte ab und an am Bein meines Frauchens empor – ein kurzes Streicheln musste mir allerdings genügen . Am Abend gab es noch einige Gespräche zwischen den „Alten“ und schon waren alle in ihren Betten verschwunden und  ich lag, ungewohnt weit entfernt vom Bett meines Frauchens ,auf meiner Decke, wuhuhuhuff.   


Am dritten gemeinsamen Tag führte ein nachmittäglicher Einkauf dann zur plötzlichen Veränderung meiner Situation ….

Nach einem schönen Ausflug erwarben wir auf dem übervollen Parkplatz eines Einkaufscenters, etwa fünf Autominuten vom Wohnhaus entfernt, endlich einen Parkplatz im Schatten. Der Kauf  von etwas Leckerem zum Kaffeetrinken war Ziel des Stopps.
Wir Frauen warteten im Auto, öffneten die Türen, um etwas Kühle ins Wageninnere zu lassen, erholsam bei der großen Hitze an diesem Tag. Schwiegersohn wartete außerhalb des Wagens. Banjo  lag zu meinen Füßen im vorderen Bereich des Autos und setze, sobald die Wagentür geöffnet war,  zum Sprung nach draußen an, welchen ich mit einem kurzen „Nein, bleib hier sitzen“ vereitelte, um ihn vor einer möglichen Gefahr durch die wechselnd einparkenden Fahrzeuge zu bewahren.
Unsere prüfenden Blicke waren immer wieder unterwegs zum Center, da mein neunjähriger Enkel allein den Kuchen einkaufen gehen wollte. Baby wurde allmählich ungeduldig während des Wartens, meine Tochter und ich waren mit seiner Beruhigung befasst und unterhielten uns zwischenzeitlich.
Dann kam Enkel endlich mit einem großen Paket, strahlend und stolz, zurück und auf ging`s, nach Hause. Alle freuten sich auf ein gemütliches , gemeinsames  Kaffeetrinken und etwas Erholung.
Erst zu Hause angekommen schaute ich wieder nach unten zu Banjo der ja, nach klarer Anweisung,vermeintlich zu meinen Füßen liegen musste…
Aber , oh Schreck – da lag kein Hund, da war nichts…. Es dauerte, nach einer hoffnungsvollen  aber  sinnlosen Frage, ob Banjo nach hinten gesprungen sei, was nicht möglich gewesen wäre, ohne dass wir es bemerkt hätten, nur einen winzigen Moment bis klar wurde, Banjo ist nicht da , muss also unbemerkt, meinen „Befehl“ missachtet haben  – wir haben ihn auf dem Parkplatz „verloren“…
Den Schrecken, welcher mich nun ergriff, kann ich kaum beschreiben .Die  Angst vor einem furchtbaren Ereignis nahm Gestalt an, mein Herz raste, Tränen des Entsetzens ließen sich nicht aufhalten und Panik ergriff mich schlagartig und heftig – ein Albtraum…
Sofort und trotz Babys zunehmender Unruhe, wendete Schwiegersohn und in rasanter Fahrt erreichten wir binnen kurzer Zeit den Parkplatz, unterwegs die jeweiligen „Helferrollen“zur Suche abstimmend.
Auf der angrenzenden Hauptstraße und dem Weg zum Parkplatz hatten wir, glücklicherweise, nichts gesehen – nichts von dem, was meine wilde beängstigende Fantasie mir vorgaukelte….
Angekommen war zunächst, entgegen aller Hoffnung, auch nichts zu sehen von einem kleinen schwarzen Hund. Schwiegersohn und ich liefen  in unterschiedliche Richtungen,  laut Hundi`s Namen rufend.
Alles Rufen half nichts – wo war nur mein kleiner  lieber Banjo ?
Eine andere schreckliche Ahnung keimte in mir auf – Sicherlich hat ihn Jemand einfach mitgenommen. Banjo ist so zutraulich und würde sich nicht zur Wehr setzen und ich sehe ihn wahrscheinlich niemals wieder….
Wieder  und wieder rief ich lauf seinen Namen. Die Tränen rannen mir über`s Gesicht und ich fühlte mich kraftlos und verzweifelt. Zur Polizei müssen wir, wenn die Suche hier nichts bringt – erstmal aber noch ins Einkaufscenter und nachfragen gehen, ging es mir durch den Kopf und ich drehte mich herum um zum Wagen zurück zu laufen…
Da sah ich in einiger Entfernung die beiden Frauen. Auf dem Arm der einen ein schwarzes Bündel -mein Banjo-.
„Ist das hier Ihr Hund?“, riefen beide gleichzeitig.
Plötzlich erfasste mich noch einmal die Angst – Banjo“ hing mehr“, als „Lag“ im Arm der Frau, ganz bewegungslos- und ich fürchtete, er sei angefahren worden oder Schlimmeres…
Im Näherkommen erkannte ich ihn dann aber als völlig unversehrt, „schwanzwackelnd“und mich mit seinen großen dunkelbraunen Augen fröhlich anschauend.
Die beiden Frauen erzählten, sie seien aus ihrem Auto ausgestiegen und hätten neben dem Wagen den „süßen kleinen Hund“ sitzen sehen. Eine Weile hätten sie ihn beobachtet, dann vorübergehende Passanten angesprochen, aber niemanden Zugehörigen gefunden. Nun kamen sie zu der Annahme, der Hund sei wohl ausgesetzt worden. Ein Halsband trug er nicht und einen weiten „Fluchtweg“ irgendwoher trauten sie seinen kurzen Beinchen, zudem bei dieser Hitze, nicht zu. Zur Polizei wollten sie sich gerade auf den Weg machen, als sie mein verzweifeltes Rufen hörten…..
Da war sie wieder. Mein Frauchen. Den ganzen Nachmittag und Abend über streichelten und neckten mich zu Hause alle Anwesenden abwechselnd und ich bekam einen besonders „fetten Brocken“. 


Selbst Baby krabbelte andauernd auf mich zu und zupfte mich am Fell, so dass ich mir endlich mit einem kleinen  aber deutlichen  „wuff“  wieder etwas Distanz verschaffen musste –
Also wirklich, was zu viel ist,ist zu viel….




Freitag, 1. Juni 2012

Jippiiiiii!!

He, es hat geklappt! Mein neuer Blog entsteht und erste Versuche funktionieren - Danke meiner lieben Freundin Christine!!
So freue ich mich auf einen Austausch zu unterschiedlichen Themen  - ich stelle das Wesen der traditionellen chinesischen Malerei vor, manches zum Erleben im Leben und der Liebe in Form von Gedichten und möglichen Aktivitäten mit diesen "Wunderbarkeiten"... Bis dann also... ! Herzliche Grüße Kerstin